Auf dem Stunden-Chart konnte sich das GBP/USD-Paar am Dienstag zunächst oberhalb des 100,0% Korrekturniveaus bei 1,3470 konsolidieren und dann auch wieder von oben abprallen. Somit setzte sich der Anstiegsprozess in Richtung des 1,3539 Niveaus fort. Ein Abprallen der Kurse vom 1,3533–1,3539 Level würde zugunsten des US-Dollars wirken und zu einem gewissen Rückgang in Richtung des 1,3470 Niveaus führen. Eine Konsolidierung oberhalb der 1,3533–1,3539 Zone würde die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Anstiegs in Richtung des nächsten Fibonacci-Niveaus von 127,2% bei 1,3595 erhöhen.

Die Wellensituation hat sich nach Abschluss einer Seitwärtsbewegung erneut "bullish" entwickelt. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle konnte das vorherige Tief nicht brechen, während die neue Aufwärtswelle das vorherige Hoch durchbrechen konnte. Das Nachrichtenumfeld für das britische Pfund war in den letzten Wochen schwach, aber auch das Informationsumfeld in den Vereinigten Staaten lässt viel zu wünschen übrig. Eine Woche lang waren Bullen und Bären in einem Tauziehen gefangen und blieben relativ ausgeglichen, aber eine Woche vor dem Neujahr starteten die Bullen eine neue Offensive.

Das Nachrichtenumfeld am Dienstag gab keine eindeutigen Anreize für neue Angriffe der Bullen – oder zumindest war es nicht eindeutig. Zunächst begann der Wachstumsprozess bereits am Montag, als das einzige Ereignis des Tages der britische BIP-Bericht war, der eine eher mittelmäßige Zahl zeigte. Am Dienstag, noch vor der Veröffentlichung der US-Berichte, stieg das britische Pfund weiter, während der Dollar fiel. Die Berichte selbst über Aufträge für langlebige Güter, Industrieproduktion und BIP hatten praktisch keinen Einfluss auf die aktuelle Chartentwicklung. Wir sahen einen korrektiven Rückzug aufgrund der Statistiken, aber dann setzten die Bullen ihre Agenda fort. Meiner Einschätzung nach wird der US-Dollar auch 2026 weiter fallen, aber selbst 2025 könnte sein Rückgang noch nicht abgeschlossen sein. Obwohl Amerika keine Probleme mit dem Wirtschaftswachstum hat, sieht es sich ernsthaften Problemen mit dem Arbeitsmarkt, der Industrieproduktion und der politischen Stabilität gegenüber.

Im 4-Stunden-Chart konnte sich das Paar über dem 100,0%-Korrekturlevel bei 1,3435 festigen. Somit könnte der Wachstumsprozess in Richtung des nächsten Fibonacci-Levels von 127,2% bei 1,3795 fortgesetzt werden. Eine bärische Divergenz bildet sich auf dem CCI-Indikator, was eine Umkehr zugunsten des US-Dollars auslösen könnte.

Commitments of Traders (COT) Bericht:

Die Stimmung in der Kategorie der "Nicht-kommerziellen" Händler wurde in der letzten Berichtsperiode deutlich bullisher. Die Anzahl der Long-Positionen der Spekulanten stieg um 8.067, während die Anzahl der Short-Positionen um 3.402 zunahm. Der Abstand zwischen der Anzahl der Long- und Short-Positionen gestaltet sich aktuell wie folgt: 60.000 gegenüber 135.000. Wie wir sehen, haben seit Anfang Dezember die Bären dominiert, aber das britische Pfund scheint sein Abwärtspotenzial bereits ausgeschöpft zu haben. Gleichzeitig verhält sich die Situation mit den Positionen der Euro-Währung genau entgegengesetzt. Ich glaube immer noch nicht an einen bärischen Trend für das Pfund.

Meiner Meinung nach sieht das Pfund immer noch weniger "gefährlich" aus als der Dollar. Kurzfristig erfreut sich die US-Währung gelegentlich der Nachfrage am Markt, aber ich glaube, dass dies ein vorübergehendes Phänomen ist. Die Politik von Donald Trump hat zu einer starken Verschlechterung des Arbeitsmarktes geführt, und die Federal Reserve ist gezwungen, die Geldpolitik zu lockern, um den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu stoppen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze anzukurbeln. Für das Jahr 2026 plant das FOMC keine signifikanten geldpolitischen Lockerungen, doch momentan kann niemand sicher sein, dass die Haltung der Fed im Laufe des Jahres nicht doch in eine dovishere Richtung geht.

Wirtschaftskalender für die USA und UK:

• USA – Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (13:30 UTC).

Am 24. Dezember enthält der Wirtschaftskalender nur einen geringfügigen Eintrag. Der Einfluss des Nachrichtenhintergrunds auf die Marktstimmung am Mittwoch wird extrem schwach oder gar nicht vorhanden sein.

GBP/USD Prognose und Handelsempfehlungen:

Der Verkauf des Paares ist heute möglich bei einem Rückprall vom Niveau 1.3533–1.3539 im Stundenchart, mit einem Ziel bei 1.3470. Ich hatte zuvor empfohlen, bei einem Rückprall vom Niveau 1.3352–1.3362 mit Zielen bei 1.3425, 1.3470 und 1.3539 zu kaufen. Alle Ziele außer dem letzten wurden erreicht. Heute können Long-Positionen mit einem Ziel bei 1.3595 offen gehalten werden, wenn der Kurs es schafft, über dem Niveau von 1.3539 zu schließen.

Die Fibonacci-Gitter sind auf dem Stundenchart von 1.3470–1.3010 und auf dem 4-Stunden-Chart von 1.3431–1.2104 gezogen.