Das Wellenmuster auf dem 4-Stunden-Chart für EUR/USD hat sich verändert, bleibt jedoch insgesamt gut nachvollziehbar. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das im Januar 2025 begonnene Aufwärtstrendsegment aufgehoben würde, jedoch ist die Wellenstruktur seit dem 1. Juli deutlich komplexer und ausgeweitet. Meiner Ansicht nach hat das Paar die Bildung der Korrekturwelle 4 abgeschlossen, die eine sehr unkonventionelle Form annahm. Innerhalb dieser Welle beobachten wir ausschließlich Korrekturstrukturen, sodass über die korrigierende Natur des Rückgangs kein Zweifel besteht.

Meiner Meinung nach ist die Bildung des Aufwärtstrendsegments noch nicht abgeschlossen, und die Ziele erstrecken sich bis auf das Niveau von 1,25. Die Reihe der Wellen a-b-c-d-e wirkt komplett, und deshalb erwarte ich die Bildung einer neuen aufwärtsgerichteten Wellenfolge in den kommenden Wochen. Wir haben die vermuteten Wellen 1 und 2 gesehen, und das Paar befindet sich derzeit in der Bildung der Welle 3 oder c. Ich erwartete, dass die zweite Welle im 38,2%–61,8% Fibonacci-Niveau der ersten Welle enden würde, jedoch fielen die Kurse auf das 76,4% Niveau. In den letzten Tagen hat sich alles wie geplant entwickelt.

Das EUR/USD-Paar gewann bis zum Beginn der US-Sitzung am Mittwoch etwa 40 Basispunkte, was als "Durchbruch" angesehen werden kann. Ich erinnere daran, dass gestern zwei recht wichtige Berichte in der Eurozone veröffentlicht wurden, und der Markt ignorierte sie komplett. Heute Morgen veröffentlichte die EU Berichte, die im Grunde niemand brauchte und im Ereigniskalender nicht einmal als "wichtig" markiert waren. Dabei handelte es sich um die endgültigen Dienstleistungs-PMI-Werte für Deutschland und die EU. Es stellte sich heraus, dass beide Indizes leicht über den Markterwartungen lagen, was theoretisch die Nachfrage nach dem Euro hätte erhöhen können. Die endgültigen Werte lagen über den vorläufigen.

Meiner Meinung nach sollte EUR/USD jedoch auch ohne die Unterstützung von sekundären Berichten höher gehandelt werden. Das Wellenmuster deutet weiterhin auf die Bildung eines globalen Aufwärtstrendsegments und einer kurzfristigen aufwärtigen Wellenfolge hin. Daher sollte die europäische Währung unabhängig von den Nachrichten weiter steigen. Und wenn wir daran erinnern, dass die Federal Reserve schon nächste Woche sehr wahrscheinlich zum dritten Mal den Zinssatz senken wird und 2026 der neue Leiter der Organisation mit 90 % Wahrscheinlichkeit Donald Trumps derzeitiger Wirtschaftsberater Kevin Hassett sein wird, wird klar, dass es der Dollar extrem schwer haben wird, auf Marktunterstützung zu zählen. Mir war das im gesamten Jahr 2025 klar. In den letzten Monaten begannen einige Marktteilnehmer, die Strategie "Dollar unter Trump verkaufen" aufzugeben, aber ich glaube, wir erlebten nur eine vorübergehende Ruhe. Das Aufwärtstrendsegment wird sich weiter bilden.

Allgemeine Schlussfolgerungen

Basierend auf der Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin ein Aufwärtstrendsegment aufbaut. In den letzten Monaten hat der Markt pausiert, doch Donald Trumps Politik und die Federal Reserve bleiben starke Faktoren für den potenziellen künftigen Rückgang der US-Währung. Die Ziele für das aktuelle Trendsegment können sich bis auf das Niveau von 1,25 erstrecken. Derzeit kann die Bildung einer aufwärtsgerichteten Wellenfolge fortgesetzt werden. Ich erwarte die Bildung der dritten Welle dieser Folge von den gegenwärtigen Niveaus aus, die die Welle c oder 3 sein könnte. Derzeit bleibe ich in Long-Positionen mit Zielen im Bereich von 1,1670–1,1720.

Im kleineren Maßstab ist das gesamte Aufwärtstrendsegment sichtbar. Das Wellenmuster ist nicht das standardmäßigste, da die Korrekturwellen unterschiedliche Größen aufweisen. Zum Beispiel ist die übergeordnete Welle 2 kleiner als die innere Welle 2 innerhalb der Welle 3. Das passiert jedoch auch. Ich erinnere daran, dass es am besten ist, klare Strukturen auf den Charts zu isolieren, anstatt gezwungenermaßen jede einzelne Welle zu kennzeichnen. Die Aufwärtsstruktur weckt derzeit keinen Zweifel.

Grundprinzipien meiner Analyse:

1. Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und führen häufig zu Veränderungen.
2. Wenn keine Sicherheit darüber besteht, was auf dem Markt geschieht, ist es besser, sich zurückzuhalten.
3. Es kann nie 100%ige Sicherheit hinsichtlich der Marktrichtung geben. Vergessen Sie nicht die schützenden Stop-Loss-Aufträge.
4. Die Wellenanalyse kann mit anderen Arten von Analysen und Handelsstrategien kombiniert werden.