USDX: Angesichts der aktuellen Situation und der Erwartungen der Anleger wird der US-Dollar kurzfristig weiterhin unter Druck stehen. Ein Durchbruch unter das runde Niveau von 99,00 würde die Fortsetzung des Abwärtstrends bestätigen.

Futures auf den US-Dollar-Index wurden in der ersten Hälfte der heutigen europäischen Handelssitzung bei 99,00 gehandelt, da die Anleger makroökonomische Daten und die nächsten Maßnahmen der Fed bewerteten. Laut Daten des Chicago Mercantile Exchange (CME) FedWatch Tools hat sich die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung bei der Fed-Sitzung im Dezember von 85,6 % auf 89,2 % geändert.

Faktoren der Marktstimmung

• Makroökonomische Indikatoren Die neuesten Wirtschaftsdaten zeigen eine Verlangsamung des Wachstums der US-Wirtschaft. Der S&P Global Herstellungs-PMI fiel von 52,5 auf 52,2, was unter den Erwartungen der Analysten liegt. Auch der Index des Institute for Supply Management (ISM) verschlechterte sich von 48,7 auf 48,2, trotz Prognosen eines Anstiegs auf 49,0. Diese Zahlen deuten auf eine allmähliche Abkühlung des verarbeitenden Gewerbes hin.
• Politische und geopolitische Ereignisse US-Präsident Donald Trump deutete die mögliche Ernennung seines Chef-Wirtschaftsberaters Kevin Hassett, eines Befürworters einer lockeren Geldpolitik, zum Vorsitzenden der Federal Reserve an. Dies untermauert die Erwartungen weiterer monetärer Lockerungen. Unterdessen bleiben die Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine angespannt, was zur Verunsicherung auf den Märkten beiträgt.
• Arbeitsmarkt und Inflation Die US-Beschäftigungsdaten außerhalb der Landwirtschaft für November wurden aufgrund des verlängerten Regierungsstillstands verzögert, jedoch wird erwartet, dass sie signifikante Auswirkungen auf die Entscheidungen der Fed haben werden. Derzeit verfügbare Daten deuten auf einen Rückgang der Inflation und schwache Lohnsteigerungen hin, was die Erwartungen an einen sanften Zinskurs untermauert.

Was steht heute an?

Marktteilnehmer werden heute die Beschäftigungsdaten des Privatsektors von Automatic Data Processing (ADP) bewerten. Ein Anstieg von nur 5.000 neuen Stellen wird erwartet (im Vergleich zu 10.000 gestern), nachdem es im Oktober noch 42.000 waren. Der ADP-Bericht wird um 13:15 Uhr (GMT) veröffentlicht, und kurz darauf (um 15:00 Uhr) wird der ISM-Dienstleistungs-PMI-Bericht für November veröffentlicht. Dieser Indikator bewertet den Zustand des Dienstleistungssektors in der US-Wirtschaft, der etwa 80% des US-BIP ausmacht. Daher hat die Veröffentlichung dieser Daten einen bedeutenden Einfluss auf die Dynamik des Dollars. Ein Ergebnis über 50 und ein Anstieg des Indexes werden als positive Faktoren für den USD angesehen. Die Prognose liegt bei 52,1, niedriger als die 52,4 im Oktober. Obwohl der Index in der Expansionszone bleibt (über der 50-Marke), könnte sein relativer Rückgang, zusammen mit den in dieser Woche zuvor schwächeren veröffentlichten Daten, von Marktteilnehmern negativ aufgenommen werden. Diese Daten unterstreichen die allmähliche Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage der USA und verstärken die Argumente für weitere Zinssenkungen durch die Fed.

Technisches Bild

Der USDX setzt seinen Rückgang fort und bewegt sich innerhalb von kurzfristigen, mittelfristigen und langfristigen Baisse-Märkten, jeweils unterhalb der 200-Perioden-Durchschnittslinien im 1-Stunden-Chart (99,54), Tageschart (99,95) und Wochenchart (101,45).

Technische Indikatoren (in unserem Fall RSI, OsMA und Stochastic) auf den täglichen und wöchentlichen Charts empfehlen ebenfalls Short-Positionen.

Im alternativen Szenario muss der Preis eine starke Widerstandszone um die Niveaus von 99,35 (200-Perioden gleitender Durchschnitt im 4-Stunden-Chart), 99,40 (144-Perioden gleitender Durchschnitt im Tageschart) und 99,54 überwinden. Nur ein Ausbruch des Niveaus von 99,95 wird den Eintritt in eine mittelfristige bullische Marktzone bestätigen und das Potenzial für weiteres Wachstum des USDX steigern. Ein Ausbruch unter das "runde" Niveau von 99,00 wird die Fortsetzung des Abwärtstrends bestätigen.

Prognosen und Empfehlungen

Die meisten Ökonomen und bedeutende Investmentbanken sagen voraus, dass bei der Fed-Sitzung im Dezember weitere Zinssenkungen beschlossen werden. Sie gehen davon aus, dass eine Senkung um 25 Basispunkte die Kreditkosten senken und die Wirtschaft unterstützen wird. Sollten jedoch die nachfolgenden Statistiken aus den USA stärker als erwartet ausfallen, könnte die Regulierungsbehörde ihre Entscheidung überdenken. Erinnern Sie sich daran, dass die Sitzung der US-Zentralbank nächste Woche stattfinden wird. Interessanterweise bemerkte der Leiter der Behörde, Jerome Powell, in einer Diskussion über George Shultz (ein amerikanischer Staatsmann, der verschiedene Positionen in der Regierung innehatte und die US-Politik in verschiedenen Bereichen, einschließlich der Wirtschaft, beeinflusste) an der Stanford University, dass die Fed bereit sei, die Politik zu lockern, es jedoch von den eingehenden Statistiken sowie den anhaltenden Inflationsrisiken abhängen werde.

Fazit: Unter Berücksichtigung der aktuellen Lage und der Erwartungen der Investoren wird der US-Dollar kurzfristig unter Druck bleiben. Investoren wird geraten, die Veröffentlichung von Wirtschaftsdaten und Ankündigungen der Fed genau zu beobachten, um fundierte Entscheidungen zu treffen.