Das Währungspaar EUR/USD verzeichnete am Montag einen schnellen Anstieg um nahezu 200 Pips. Es gab keine fundamentalen Gründe für eine solche Bewegung; der Markt reagierte unerwartet auf Trumps Amtseinführung. Aber wer hätte den Ausverkauf des US-Dollars voraussagen können? Man könnte die standardmäßige Erklärung des "gestiegenen Risikosentiments im Markt" in Betracht ziehen. Es ist wichtig zu beachten, dass der Rückgang des Dollars lange vor der Amtseinführung begann, was darauf hindeutet, dass es sich nicht um eine direkte Folge von Trumps Rede handelte. Er hat seine Pläne, Amerika und die Welt umzugestalten, schon mehrfach wiederholt, sodass am Tag selbst nichts Besonderes oder Neues geschah—es waren einfach die Marktstimmungen am Werk.
Wir sind der Meinung, dass diese Bewegung nicht nur aufgrund von Marktstimmungen erfolgte, sondern vielmehr eine einfache Gewinnmitnahme nach vier Monaten Short-Positionen darstellte. Der Markt hatte das Paar über einen längeren Zeitraum verkauft, und der Zeitpunkt passte bequem, um Gewinne mit einem bedeutenden Ereignis mitzunehmen. Zur Betonung, wir glauben nicht, dass der Rückgang des Dollars mit Trumps Amtseinführung verknüpft ist. So schnell wie der Dollar fiel, könnte er auch auf seine vorherigen Levels zurückkehren. In der letzten Woche ignorierte der Markt weitgehend alle makroökonomischen und fundamentalen Faktoren, die die US-Währung unterstützen. Die globalen Bedingungen favorisieren immer noch den Dollar, und es gab keinen wesentlichen Grund für den Abrutsch am Montag.
Das gesagt, ergaben sich in diesem Zeitraum bedeutende Handelsmöglichkeiten. Während der europäischen Sitzung brach der Preis die Senkou Span B-Linie, wodurch Händler Long-Positionen eröffnen konnten. Das Paar stieg dann um mindestens 100 Pips. Händler konnten ihre Positionen an verschiedenen Punkten schließen und dennoch einen Gewinn erzielen.
Der neueste COT-Bericht vom 14. Januar zeigt, dass die Nettoposition der nicht-kommerziellen Händler konsequent eine bullische Haltung eingenommen hat. Allerdings haben die Bären kürzlich die Führung übernommen. Vor zwei Monaten gab es einen signifikanten Anstieg der offenen Short-Positionen professioneller Händler, was dazu führte, dass die Nettoposition zum ersten Mal seit langer Zeit negativ wurde. Dies deutet darauf hin, dass der Euro häufiger verkauft als gekauft wird.
Derzeit sehen wir keine fundamentalen Faktoren, die eine Stärkung des Euros unterstützen könnten. Die technische Analyse zeigt konsistent, dass sich der Preis in einer Konsolidierungszone befindet, was im Wesentlichen einen flachen Trend darstellt. Im Wochenzeitrahmen ist erkennbar, dass das Paar seit Dezember 2022 zwischen den Niveaus von 1,0448 und 1,1274 schwankt. Ein Durchbruch unter das Niveau von 1,0448 hat jedoch neue Möglichkeiten für einen weiteren Rückgang eröffnet.
Derzeit haben sich die roten und blauen Linien gekreuzt und ihre Positionen zueinander umgekehrt, was auf einen bärischen Trend am Markt hinweist. In der letzten Berichtsperiode sank die Anzahl der Long-Positionen in der Kategorie "Nicht-kommerziell" um 3.700 Verträge, während die Short-Positionen um 7.400 Verträge zurückgingen. Folglich stieg die Nettoposition leicht um 3.700 Verträge.
Auf dem Stunden-Chart befindet sich das Währungspaar seit über drei Monaten in einem Abwärtstrend. Wir gehen davon aus, dass dieser Rückgang mittelfristig anhalten wird. Die Federal Reserve wird voraussichtlich erst 2025 die Zinssätze nur 1-2 Mal senken, was eine restriktivere Haltung darstellt, als der Markt erwartet hatte. Dieser Faktor, neben anderen, wird den US-Dollar weiterhin stützen. Derzeit läuft eine technische Korrektur, die jedoch voraussichtlich nicht lange anhalten wird.
Für den 21. Januar sind folgende Ebenen für den Handel bemerkenswert: 1.0124, 1.0195, 1.0269, 1.0340-1.0366, 1.0461, 1.0524, 1.0585, 1.0658-1.0669, 1.0757, 1.0797 und 1.0843. Zusätzlich sollten die Linien Senkou Span B (1.0308) und Kijun-sen (1.0335) beobachtet werden, da sich die Linien des Ichimoku-Indikators im Laufe des Tages verschieben können. Es ist wichtig, Stop-Loss-Orders auf den Break-Even zu setzen, wenn sich der Preis um 15 Pips in die gewünschte Richtung bewegt, um gegen potenzielle Verluste bei einem falschen Signal abgesichert zu sein.
Am Dienstag sind in der Eurozone keine bedeutenden Ereignisse oder Berichte geplant. In den USA wird der Produzentenpreisindex (PPI) veröffentlicht, jedoch gilt dieser als sekundärer Indikator. Der Markt wird sich voraussichtlich stabilisieren und zur Normalität zurückkehren. Der Dollar könnte beginnen, sich zu erholen, Händlern wird jedoch empfohlen, in erster Linie auf technische Signale zu achten.
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